Das Übungsunternehmen

Ein Übungsunternehmen bzw. eine Übungsfirma ist ein simuliertes Unternehmen, das die reale Geschäftswelt widerspiegelt. Solche Firmen arbeiten wie wirkliche Unternehmen. Sie werden als Teil des Schulunterrichts von Schülern aufgebaut und betrieben. Die Rolle der Lehrkraft ist auf die Unterstützung der Schüler bei ihrer Arbeit begrenzt.

"Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten betriebswirtschaftliche Aufgabenstellungen, die sich aus dem Geschäftsbetrieb ihres Übungsunternehmens ergeben. Dazu planen sie ihre Arbeitsschritte und treffen eigenverantwortlich Entscheidungen für das Übungsunternehmen. Die Schülerinnen und Schüler planen, kontrollieren, bewerten und reflektieren regelmäßig ihre eigenen Arbeitsergebnisse ebenso wie die im Übungsunternehmen ablaufenden betriebswirtschaftlichen Prozesse. Auf diese Weise erwerben die Schülerinnen und Schüler auch die Kompetenz, ihre Tätigkeiten in einen betriebswirtschaftlichen Gesamtzusammenhang einzuordnen, zu reflektieren und Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Arbeitsprozesse zu entwickeln.

Der damit verbundene Kompetenzerwerb befähigt die Schülerinnen und Schüler, spätere Handlungssituationen im beruflichen aber auch im privaten Umfeld selbständig zu meistern. Neben den fachlichen Kompetenzen werden Sozial-, Selbst- und insbesondere Methodenkompetenzen gefördert. Die Schülerinnen und Schüler lernen, teamorientiert zu arbeiten und eigenverantwortlich zu planen, zu entscheiden und zu bewerten. Sie entwickeln die Fähigkeit, situativ angemessen mit Geschäftspartnern zu kommunizieren. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die Rückmeldungen eines Personalverantwortlichen oder Mitarbeiters aufzunehmen und in künftigen Handlungen umzusetzen. Die Anwendung digitaler Medien ist im Fach Übungsunternehmen selbstverständlich. Dazu zählt insbesondere der zielgerichtete Einsatz geeigneter Software im Geschäftsbetrieb des Übungsunternehmens. Die erworbenen Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen sind auf andere Fächer und Situationen übertragbar und können dort erfolgreich angewendet werden." (LehrplanPLUS Wirtschaftsschule, Fachprofil Übungsunternehmen)
"Der damit verbundene Kompetenzerwerb befähigt die Schülerinnen und Schüler, spätere Handlungssituationen im beruflichen aber auch im privaten Umfeld selbständig zu meistern."

Simuliertes Marktumfeld

Übungsunternehmen handeln mit ihren Geschäftspartnern in einer simulierten Marktumgebung. Das bayerische Netzwerk interagiert mit innerdeutschen sowie mit internationalen Übungsunternehmen.
Alle Waren und Dienstleistungen, die in diesem simulierten Marktumfeld gehandelt werden, sind fiktiv. Allerdings müssen jegliche getroffenen Entscheidungen und Handlungen denen der realen Geschäftswelt standhalten. Verschiedene Institutionen leiten bzw. kontrollieren die Geschäftsaktivitäten der einzelnen Übungsunternehmen: Übungsamtsgericht mit Handelsregister, Banken, Bausparkassen, Krankenkassen, Finanzamt und natürlich die einzelnen konkurrierenden Übungsunternehmen.

Kommunikation

Übungsunternehmen kommunizieren miteinander mit Hilfe von Briefen, Fax, E-Mail, Internet basierenden Diensten, wie beispielsweise eCommerce-Anwendungen oder Online-Banking. Sie benützen die gleichen Kommunikationsmittel, die ein wirkliches Unternehmen benützen würde.
Kompetenzen, die für die jeweilige Kommunkation benötigt werden, werden in den Fächern Deutsch, Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle, Informationsverarbeitung oder in Englisch erworben. Damit steht das Schulfach "Übungsunternehmen" selbst im Zentrum der schulischen Kommunikation, da es erlangte Kompetenzen aus anderen Fächern aufgreift, anwendet und vertieft.

Schulfach "Übungsunternehmen"

Das Schulfach "Übungsunternehmen" wird an der bayerischen Wirtschaftsschule in den Jahrgangsstufen 9 und 10 bzw. 10 und 11 angeboten. Je Jahrgangsstufe arbeiten die Schülerinnen und Schüler 4 Wochenstunden in ihren Übungsunternehmen und erlernen damit schon sehr früh das Handwerkszeug für einen späteren Ausbildungsberuf. Die Bedeutung des Übungsunternehmens wird dadurch hervorgehoben, dass es sich um ein Abschlussprüfungsfach handelt.

Die Schülerinnen und Schüler schlüpfen aus ihrer Schülerrolle in die einer Mitarbeiterin bzw. eines Mitarbeiters ihres Übungsunternehmens. Sie durchlaufen während der beiden Jahre einen Ausbildungsplan in den Bereichen Einkauf, Verkauf, Rechnungswesen, Außenhandel, Werbung und Projektplanung.

Es werden Bestellungen, Auftragsbestätigungen, Mängelrügen oder Werbeflyer erstellt, Rechnungen gezahlt oder Marktforschung durchgeführt. Des Weiteren erproben die Schüler das Arbeiten im Team und das selbständige Finden und Erarbeiten von Informationen.

Ein Übungsunternehmen ist nicht ein in sich geschlossenes System. Jeder einzelne Mitarbeiter erhält sein Feedback direkt von seinen Kunden oder Wettbewerbern.

Die Arbeit in den Übungsunternehmen ermöglicht es den Schülern, wichtige Kompetenzen zu erwerben, die sie später im Berufsleben benötigen. Zusätzlich bietet das Kennenlernen verschiedener Arbeitsbereiche den Schülern die Möglichkeit, ihre eigenen Begabungen und Interessen zu erkunden.

Lehrplan

Der Lernort "Übungsunternehmen" simuliert ein modernes Unternehmen, das in vielfältiger, möglichst realistischer Weise im Markt tätig ist.
Details dazu lassen sich im Lehrplan für das Übungsunternehmen finden.

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Ein modernes Übungsunternehmen gestalten

Am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung wurde ein Leitfaden entwickelt, wie ein modernes Übungsunternehmen gestaltet sein soll.

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Wirtschaftsschule

Zu den Besonderheiten des bayerischen Schulwesens zählt eine Schulart, die seit Generationen kaufmännische Nachwuchskräfte ausbildet: die Wirtschaftsschule. Charakteristisch für die Wirtschaftsschule ist das Übungsunternehmen.

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Partnerunternehmen

Wirtschaftsschulen vermitteln den Schülern berufliche Praxis. Der Ausbildungsbetrieb der Wirtschaftsschulen, das Übungsunternehmen, steht daher in engem Kontakt zur Wirtschaft. Ein Partnerunternehmen unterstützt die Schülerinnen und Schüler beispielsweise beim Aufbau ihres Übungsunternehmens, liefert das nötige Know-How für den Geschäftsbetrieb oder bereitet gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern einen Messeauftritt vor.
Zum Film klicken Sie auf das Bild.

Wirtschaftsschule

Zu den Besonderheiten des bayerischen Schulwesens zählt eine Schulart, die seit Generationen kaufmännische Nachwuchskräfte ausbildet: die Wirtschaftsschule. Sie ist eine berufsvorbereitende Schule, die eine allgemeine Bildung und eine berufliche Grundbildung im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung vermittelt.

EU-Ausland

"Global Enterprises in Training - International Network" (GET-IN) ist ein internationales Netzwerk für Übungsunternehmen. Ein internationaler Markt, eine Englisch-sprachige Bank und ein b2b-Portal sind die Herzstücke dieses Netzwerks.

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